Demokratie stärken (ANCB00658)

Durchführungsort:
Stadt Brandenburg (Havel), Stadt Cottbus, Stadt Frankfurt (Oder), Landeshauptstadt Potsdam, Landkreis Barnim, Landkreis Dahme-Spreewald, Landkreis Elbe-Elster, Landkreis Havelland, Landkreis Märkisch-Oderland, Landkreis Oberhavel, Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Landkreis Oder-Spree, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Landkreis Prignitz, Landkreis Spree-Neiße, Landkreis Teltow-Fläming, Landkreis Uckermark

Unser Angebot kann an einer Schule / einem anderen außerschulischen Standort durchgeführt werden.

Wir bieten ein Projekt in folgendem Bereich an:
Selbstwert, Kommunikation

Teilnehmer
Große Gruppengröße mit 16 bis 30 Teilnehmer

Welche Altersgruppe kann mit dem Angebot erreicht werden?: 13 - 25

Jahrgangsstufe(n), die mit dem Angebot erreicht werden kann/können: 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, Bildungsgänge am Oberstufenzentrum

Ablauf des Angebotes: im Rahmen eines Kompaktkurses (in den Ferien nur max. 3 Tage, wenn der Kurs dann beendet ist; keine generellen Ferienangebote hierüber möglich), im Rahmen eines Projekttages oder einer Projektwoche

Kurzdarstellung des geplanten Angebotes (Methoden, Inhalte):
Beschreibung der geplanten Maßnahme

Während der Pandemie erreichten uns vermehrte Anfragen von Schulen für
unseren Präventionsworkshop, was ein Resultat der sozialen Isolation von
Kindern und Jugendlichen darstellt. Denn während dieser Zeit haben wir eine
ansteigende Radikalisierung bei Jugendlichen und jungen Heranwachsenden
wahrnehmen können. Die Schulen, an denen wir arbeiten, sind nicht nur im
sogenannten Brennpunkt verortet, sondern betreffen das gesamte Schulsystem,
da die rechtsextreme Rekrutierung übergreifend von Hauptschulen bis zum
Gymnasium verläuft. Wir können nicht nur von einer lokalen Ausgangssituation
sprechen, da wir wöchentlich Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet
erhalten.
Der Schulworkshop / Schulvortrag zur Stärkung des Demokratieverständnisses
wird von unseren Referent*innen durchgeführt und nimmt einen Zeitraum von
circa drei bis vier Zeitstunden ein. Der Workshop kann entweder im
Klassenkollektiv, aber auch vor der gesamten Schule stattfinden. Das Konzept ist
ab der achten Klasse und zuzüglich auf alle Schulformen und
Jugendhilfeeinrichtungen anwendbar. Die Referent*innen fungieren als Anti.-Gewalt- und De-Radikalisierungstrainer*innen nach dem Konzept des Violence
Prevention Network und ARA-Coachings. Die Schüler werden von den
Referent*innen sehr direkt und persönlich angesprochen; auf eine formelle
Anrede wird verzichtet. Zu Beginn werden, zusammen mit den
Teilnehmer*innen, gemeinsame Regeln zum Verhalten während des Workshops
aufgestellt, beispielsweise hinsichtlich des Meldens oder des ausreden Lassens.
Die Schüler*innen dürfen während des gesamten Workshops alles fragen, was
sie interessiert und beschäftigt.
Als erstes werden die grundlegenden Begriffe der Thematik „Extremismus“
genauer erläutert. Was bedeutet „Nazi“ und wofür steht das überhaupt? Hier wird
die Schulklasse eingebunden, um eine zutreffende Definitionserklärung zu
erhalten. Die Schüler*innen werden idealerweise im Vorfeld nicht informiert,
welchen Hintergrund die Referent*innen haben. So setzt sich der Workshop
„Prävention gegen Radikalisierung und Rechtsextremismus“ mit der Überprüfung
der eigenen Vorurteile in einer Gruppenarbeit fort. Die Schüler*innen und auch
Lehrer*innen werden mit Ihren Vorurteilen schnell konfrontiert und erfahren
Ihren ersten „Aha-Effekt“.
Die Referent*innen erzählen aus ihrer Biographie und den „Brüchen“ in ihrer
Jugend. Insbesondere stehen dabei die Charaktere Philip Schlaffer sowie Axel
Reitz im Vordergrund. Im thematischen Vordergrund stehen die Entstehungs- und Faszinationsmechanismen des Rechtsextremismus, dessen Aufstieg und
Radikalisierungskurven, die in dieser Szene durchlebten Erfahrungen und
Veränderungen, die darauffolgenden Enttäuschungen und den finalen Ausstieg
aus dem Rechtsextremismus. Diese realitätsnahe und eindringliche Schilderung
wird unterstützt durch den Film „Radikal“. Der Film handelt von den
unterschiedlichsten extremistischen Strömungen: dem Rechts- und
Linksextremismus sowie dem Salafismus. Im Anschluss findet eine Auswertung
mit der Klasse/Schüler*innen statt.

Im nächsten Block werden bestimmte Symboliken der „Alten Rechten“ und der
„Neuen Rechten“ gezeigt und hinsichtlich ihrer Bedeutung besprochen. Mit der
Klasse wird erarbeitet, welche Feindbilder Rechtsextreme haben, wie schnell
diese Ihre Familie und Freunde betreffen können und wie eventuell auch sie
selbst Opfer solcher Bewegungen werden können. Parteien, Vereinigungen und
weitere Strömungen werden gemeinsam mit den Schüler*innen erarbeitet, um
aufzuzeigen, wie vielfältig und gefährlich der Rechtsextremismus geworden ist.
Auch werden genaue Bezugspunkte des Extremismus zu der eigenen Lebenswelt,
beispielsweise durch Politik, Musik oder digitale Medien, offengelegt und
reflektiert. „Wie stärken wir Demokratie und was ist Demokratie eigentlich?“ –
diese Frage soll im reflektiven Mittelpunkt des Plenums stehen. Anhand einfacher
Beispiele wird den Jugendlichen aufgezeigt, wann Sie unbewusst und bewusst
demokratisch agieren und warum es die sinnvollste Lösung für ein gemeinsames
Miteinander ist. Mit involviert sind die Themen der Gewalt und Gruppen im
Rechtsextremismus, wo Gewalt anfängt und welche Konsequenzen sie mit sich
ziehen kann. Hier wird auch ein Rollenspiel eingesetzt, in dem das Thema Gewalt
im Vordergrund steht.
Durch die intensive und lebensnahe Schulung und Bildung sowohl von
Schüler*innen und Student*innen als auch von Lehrkräften und Pädagog*innen
kann die Resilienz gegen Radikalisierungsprozesse, Gewalttätigkeit,
Empathielosigkeit und negative Gruppendynamiken erhöht und ausgebaut
werden. Der Erfolg unseres Projekts zeigt sich in den stark wachsenden Anfragen
der verschiedenen Institutionen. Zusätzlich existiert ein steigendes emotionales
Feedback der Teilnehmenden und vermehrte Hilfeanfragen von Ausstiegswilligen.

Wie erfolgt die Dokumentation der Inhalte und Fortschritte (Kompetenzzuwachs bei den Teilnehmer*innen) und die Rückkopplung mit den Eltern und mit der Schule?:
Die Datenevaluation des Konzeptes

Die Datenevaluation unseres Präventionsworkshops gegen Extremismus findet auf der Basis eines Fragebogens statt und findet Anschluss an die angegebenen Zielindikatoren unseres Projekts. Die Befragungen richten sich an die Teilnehmer*innen unseres Workshops und finden nach einer Absprache mit den Schulen, den Teilnehmenden und deren Erziehungsberechtigten statt. Dabei fußen die Items auf einem vierstufigem Rankingsystem und fokussieren sich auf die Zufriedenheit und den Lernzuwachs der Teilnehmenden sowie auf die Bemerkbarkeit der neu erlangten Erkenntnisse und Kompetenzen im eigenen sozialen und familiären Umfeld. Die Items gestalten sich als Aussagen in der Ich-Perspektive, welche die Befragten anhand ihrer persönlichen Zustimmung oder Ablehnung den Aussagen gegenüber ranken müssen. Am Ende der Befragung wird den Teilnehmenden anhand eines offen gestellten Items die Möglichkeit gegeben, sich zu unseren Workshops frei zu äußern. Daraus resultiert ein konstruktives Feedback, dem sich wir als Verein sowie unsere Referent*innen annehmen können, um unser Projekt sinnvoll zu erweitern und zu modifizieren. Zudem entsteht dadurch eine gleichberechtigte Kommunikationsbasis, bei der eine gleichermaßen ehrliche und respektvolle Rückmeldung zwischen den Teilnehmenden und den Referierenden problemlos stattfinden kann.

In der Maßnahme kommt Personal mit nachfolgenden Qualifikationen bzw. pädagogischen Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen zum Einsatz:
Herr Schlaffer hat im Jahr 2017 seine Ausbildung zum AntiGewalt & De-Radikalisierungstrainer erfolgreich absolviert.
Weitere Ausbildungen haben stattgefunden über Erasmus+ in England und Nordirland zum Thema „Preventing the radicalisation of children and young people“.
Zudem eine erfolgreiche Ausbildung in der Transaktionsanalyse 1 on 1.

Einen umfangreichen Einblick zur Arbeit von Herrn Schlaffer erhalten Sie auf der Seite von https://extremislos.de

In den vergangenen Jahren hat Herr Schlaffer über 400 Workshops & Vorträge europaweit an Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen gehalten.

Kooperationen hat es hier mit „Demokratie leben!“, Polizei und Verfassungsschutz und unterschiedlichen Bundes und Landesministerien gegeben.
Regelmässig gibt Herr Schlaffer Fortbildungen für Fachkräfte in staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen.

Besonders der gemeinnützige Verein Extremislos den Herr Schlaffer mitgegründet hat und als Geschäftsführer leitet, wurde mehrfach für seine Arbeit ausgezeichnet.
Z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=U-3kVtzsm08 (Minute - 32.30)

Angaben zum Anbieter

Extremislos e.V.

Anschrift:
Gleiwitzstrasse 1
23617 Stockelsdorf

Kontakt beim Anbieter für Nachfragen / Buchung des Angebotes

Vor- und Nachname: Philip Schlaffer
Telefon: 01734135253
E-Mail: marisa@philip-schlaffer.de
Webseite des Anbieters: www.extremislos.de

Für die Richtigkeit aller Angaben und Inhalte der veröffentlichten Angebote sind die Anbieter zuständig.

Hotline

für Anbieter zu Fragen der Registrierung / Angebotserstellung:
0355 - 28863876 / aufholen[at]stiftung-spi.de

für Schulen der Schulamtsbereiche Neuruppin und Brandenburg an der Havel:
0331 - 813 202 70 / aufholen[at]kobranet.de

für Schulen der Schulamtsbereiche Cottbus und Frankfurt (Oder):
0355 - 28863876 / aufholen[at]stiftung-spi.de